Renovierung der Moschee in Djenné

In einem beeindruckenden Zusammenspiel von Handwerk und kultureller Bewahrung arbeiten fast alle Bewohner der Stadt an der Renovierung eines der bedeutendsten Bauwerke Afrikas mit: der Großen Moschee von Djenné in Mali. Dieses weltberühmte größte Lehmgebäude der Welt ist ein herausragendes Beispiel für die Sudano-Sahelische Architektur. Die charakteristischen Türme und Spitzen, verstärkt durch Holzstäbe (Torons), ragen majestätisch in den Himmel und zeugen von jahrhundertealter Baukunst.

Helfer tragen zur Erhaltung dieses UNESCO-Weltkulturerbes bei, indem sie frischen Lehm auftragen – eine Tradition, die jährlich im Rahmen des gemeinschaftlichen Festes „Crepissage de la Grande Mosquée“ gefeiert wird. Junge und alte Stadtbewohner, Männer, Frauen und Kinder widmen sich mit großer Begeisterung ihrer Aufgabe. Nach alter Tradition – ohne Werkzeuge, nur mit Händen und Füßen – tragen sie dazu bei, ein bedeutendes Stück Architekturgeschichte zu erhalten. Dabei steht die Idee des Recyclings im Vordergrund: der Lehm, der durch den Regen vom Bauwerk in den Fluss geschwemmt worden ist, wird von Gruppen aus verschiedenen Stadtvierteln in sportlichem Wettkampf in Körben wieder aus dem Fluss geholt und in halsbrecherischen Kletteraktionen mit den bloßen Händen wieder am Bauwerk aufgebracht. Dabei wird getrommelt, gesungen, musiziert, gerannt: ein Volksfest, das geprägt ist von großem Gemeinschaftsgefühl, Gleichberechtigung und Freude.

Diese „Arbeitsfest“steht exemplarisch für den respektvollen Umgang mit traditionellen Bauweisen und die Bedeutung gemeinschaftlicher Arbeit für den Erhalt kultureller Werte – ein inspirierendes Beispiel für gelebtes Kulturerbe.

Die Bilder von den Renovierungsarbeiten 2025 wurden von Mamadou Diawara aus Djenné zur Verfügung gestellt. Es besteht kein Zusammenhang mit von PA geförderten Projekten.